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orkus ca. 98 (deutsch) 
orkus 2/98 (deutsch) 
anon 3/98 (deutsch) 
black 3/98 (deutsch) 
astan 6/98 (deutsch)
   
Orkus ca. 1998 
   
ENDRAUM 
"Nachtstrahl" 
CD (Weisser Herbst / EFA)
   
Eine neue Endraum-CD ist für mich immer etwas ganz Besonderes, mag ich diese Band doch schon seit 
ihrer ersten CD und verfolgte seither alle ihre Releases. Was mich jedoch extrem stört, ist, daß es 
viel zu wenig Menschen gibt, die sich auch diese Musik einlassen - könntet Ihr das bitte 
mal ändern?!? Also, auf jeden Fall bieten Endraum elektronische Musik, die sich sehr 
an Percussions und Rhythmen orientiert, die stets mit wunderschönen Synthmelodien untermalt, 
ergänzt, vervollständigt werden. Die monotonen Songs bekommen durch den Sprechgesang 
Hovis, der die Texte eindringlich zum Besten gibt, den letzten Schliff, rundet die Songs zu kleinen 
Juwelen ab. Die Texte sind wieder überwiegend in deutscher Sprache und regen zum Nachdenken an. 
Entgegen den letzten Veröffentlichungen ("Innerlichkeit" und "Der blaue Kreis"), zeigt man sich 
auf "Nachtstrahl" nicht mehr ganz so diskothekentauglich, geht eher wieder einen Schritt in der 
Veröffentlichungsreihe zurück und schafft wieder Endraum-typische Sphären, in denen 
man versinken, in sie eintauchen möchte. Die Songs sind teilweise wieder in neunminütiger 
Überlänge auf der CD, wodruch bei Endraum immer das 
Gefühl der Unvergänglichkeit der Musik erreicht wird. Was mir bei Endraum schon immer 
zusagte, wurde auch auf "Nachtstrahl" fortgesetzt: die Zeitlosigkeit der einzelnen Songs, die 
sich so gar nicht an gängigen Trends orientierten, sondern immer in der eigenen Endraum-Welt-Entwicklung 
bleiben... 
   
Orkus 2/1998
   
ENDRAUM 
"BlauK" 
CD (Weisser Herbst / EFA)  
   
Endlich mal wieder ein neues Lebenszeichen von Endraum, werden viele denken. Doch, es handelt sich 
bei "BlauK" nicht um ein neues Album sondern um den Mitschnitt eines Konzertes vom 26. Mai 1995 in 
Paris. Schade nur, daß ich selbst noch nie die Möglichkeit hatte, Endraum live zu sehen, zu erleben;
 denn was ich hier zu hören bekomme, deckt mir völlig neue Welten der Musik Endraums auf, die mir 
 bisher beim Anhören der Studioalben verschlossen blieben. Die Gänsehaut, die sich beim Anhören bei 
 mir einstellt, müssen bei einem Livegig noch um ein Tausendfaches verstärkt sein... Doch zur 
 CD: Mit "Zuviel keiner Worte", "Regentanz", "Der Rosengarten" und "Des Zeitenlicht Spur" sind gleich 
 die vier wichtigsten Songs des Debuts "Zeitenlicht" vertreten (auch wenn "Der Wanderer" fehlt). Von 
 der zweiten CD "In flimmernder Nacht" sind "Zerdrückte Kehle" und "Schatten der Nacht" zu hören, 
 von "Innerlichkeit" nur der Song "Mirabell" und zuguterletzt "Appell an die Muse", das auf der 
 gleichnamigen MCD veröffentlicht wurde. Zusätzlich zu dem Livemitschnitt sind bisher unveröffentlichte Versionen 
 der Songs "Stille", "Schwan der Meere", "An Dich (the third)", "Regentanz" und "Zuviel keiner Worte",  
 die allesamt sehr experimentelle Versionen der "Originale" sind, vertreten. Denjenigen, die 
 Endraum schon kennen und mössen, sei diese CD unbedingt ans Herz gelegt, für "Neueinsteiger" 
 in Sachen Endraum ist eher ein Studioalbum zu empfehlen, da die leider nicht allzu gute 
 Qualität des Livemitschnitts die Songs für Endraum-ungeschulte Ohren zu sehr verfremdet. Eine 
 Tatsache, die den Endraumfan jedoch nicht stören wird.
 
Stefan Walther 
   
Anton 3/1998 
   
ENDRAUM 
Nachtstrahl 
Weisser Herbst Produktion / EFA 
9 Tracks / Spielzeit : min.
   
Vertraute ENDRAUM-Soundcollagen, gepaart mit Melancholie, 
monotonen Beats und eindringlichen Flüstertönen sind die Grundzüge dieser neuen Reise. 
Schaut man tiefer, entdeckt man, daß sich die äußerst sympathischen 
Herren Roman Rütten und Hovi ihre ganz eigene Weh erschaffen haben. 
Eine Welt, in der weder irgendwelche Trends noch Klischees zählen...
   
Eine  Welt,  in  der man  seinen  Gedankengängen freien Lauf lassen kann... 
Und eine Welt,  der man verharren möchte, um die Ruhe zu genießen... 
Dieses   alles   hat   ENDRAUM,   einer   Intuition folgend,    mit    den    
Vorgängeralben    wie    z.B.
„Innerlichkeit" und „BlauK" begonnen und mit dem
Album  „Nachtstrahl"  fortgesetzt  und perfekt   in Synthesizer-Collagen umgesetzt. 
Meine absoluten Anspieltips sind „Im Blauen Licht" und „Am Fluß". 
Gerade das erstgenannte Stück ist derart feinfühlig, daß es eigentlich nur aus 
ENDRAUMs Feder kommen kann. Wer sonst, kann elektronische Musik so eindringlich
‘rüberbringen? „Am Fluß" ist dann eher etwas rauher. Aber hört sie Euch am besten 
selbst an. Ihr kommt dann sicherlich zu derselben Meinung wie ich, daß es sich 
hierbei um eine außergewöhnliche CD von einer äußerst eindrucksvollen Gruppe handelt. 
Simone Hampeter
   
Black 3/1998 
   
ENDRAUM - "Nachtstrahl" (CD) 
Weisser Herbst Prod./EFA 
   
Roman und Hovi sind hoffnungslose Romantiker und die Musik von ENDRAUM ist einfach göttlich! Ja, 
ich gestehe, ich mag diese Band und all ihre Veröffentlichungen - dagegen wirken GOETHES ERBEN, 
MISANTROPHE und wie sie alle heißen, wie Zwerge! Was mich schon immer an ENDRAUM fasziniert 
hat, sind Hovis Wortspielereien und seine Art Dinge geschickt mit schönen Worten zu umschreiben. 
"Regentanz", "Der Rosengarten", "Zerdrückte Kehle", "Appell an die Muse" und "An Dich" können hier 
nur als Beispiele angeführt werden, denn um die Atmosphäre und das Potential dieser beiden Künstler 
erfassen zu können, muß man die einzelnen Werke von ENDRAUM wirklich kennen.
Lange war es sehr still um das Frankfurter Duo, nach ihrem letzten offiziellen Longplayer 
"Innerlichkeit" folgten das Remix-Album "Der blaue Kreis" und die Live-CD "BlauK" und nun endlich mit 
"Nachtstrahl" ganz neues Material.
Auffallend ist, daß ENDRAUM mit jeder neuen Veröffentlichung anspruchsvoller werden und Bands wie 
Portishead anscheinend nicht spurlos an ihnen vorbeigezogen sind. Trotz allem findet man immer die 
typischen klassischen Elemente (Pianoklänge) in der Musik. Während man Hovis Stimme und dem 
Text aufmerksam lauscht, fühlt man sich plötzlich irgendwie ergriffen und die Musik umspült den Hörer 
wie die Brandung des Meeres. Hier setzt der ENDRAUM-Effekt ein und man sollte sich nun wirklich einfach 
fallen lassen und die Musik auf sich wirken lassen...
Mit "Nachtstrahl" führen ENDRAUM das fort, was sie bereits mit "Innerlichkeit" begonnen haben... 
die Platte ist durchweg sehr ruhig und atmosphärisch ausgefallen und hat einen sehr eigentümlichen 
Charme, der für meinen Geschmack hier und da sogar ein bißchen intim ausgefallen ist ("In 
dich hinein" oder "Vor dir und in dir"). Doch all diese Stimmungen fügen 
sich zusammen zu einem ausdrucksstarken Bild - einem musikalischen Gemälde, welches in 
vielen herbstlich-melancholischen Farben zu Papier gebracht wurde, den Hörer nachdenklich stimmt und 
für ungewohnte Gefühle und Stimmung feinfühlig macht. Schon alleine deshalb stellt "Nachtstrahl" 
erneut ein Kleinod für die besinnlichen Stunden des Lebens dar, die man braucht um 
abzuschalten und sich der wichtigen Dinge im Leben zu besinnen. Eine CD mit vielen emotionalen Tiefgängen 
und hintergründigen Augenblicken. (T.W.) 
   
ASTAN 6/1998
   
ENDRAUM
   
HOVI-M (Texte, Gemälde, Gesang, Baß) und Roman R. (Piano, Keyboards u.v.m.) alias Endraum, haben mich schon mit ihrer letzten CD durchweg begeistern können. Das neue Werk Nachtstrahl kreiert eigenständige Bilder im Kopf, Bilder die kein Video liefern könnte. Fragil und zugleich filigran umgesetzt, schaffen Endraum den Soundtrack, zum privaten Flug in die eigene Phantasiewelt. Melancholisch - nicht aber trist. Sanft und zart und positiv. 
Jedes Werk von Endraum ist in ein festes Konzept eingebunden. Konzeptionell gehalten ist auch das neue Album "Nachtstrahl". Erneut eine musikalische Ode an Melancholie. Emotion und impressionistischer Lyrik.
Schwebend sphaerischer Klangwolken hüllen den Hörer ein. Dazu eine, wunderbar von der Musik untersützte Lyrik. Das Zusammenspiel von Musik und Text wirkt hypnotisierend, versetzt dich in andere Welten. Lang nachhallende Pianos, unterstützt von sich wiederholenden Loops. Keine Spur von trendigem Gebolze, eine CD wie eine Rose. Zart und gefühlvoll - jedoch ohne Dornen. Musik um sich hinwegsinken zu lassen.
Sehr überzeugend auch die Texte. Zeilen, die wie die Umsetzung der Musik in Buchstaben, auftreten. Nicht gesprochen oder gesungen. Wie ein Märchen, erzählend vorgetragen mit leicht verhaltener Stimme. Unaufdringlich; aber eindringlich.
Musik und Textvortrag bilden ein Ganzes. Eine Symphonie für die Nacht, Ein Nachtstrahl aus Musik. Auch wenn Schlagzeugklänge erklingen, diese Stimme verliert sich nicht. Irgendwie ist diese Art Musik zu erstellen, mir von Kraftwerk bekannt. Diese ganz und gar eigenständige Musik, die dt. Texte und neuartigen Klangwellen. Das ist die Art von Musik, zu der Kraftwerk seit Menschmaschine nicht mehr fähig sind. Dabei keineswegs antiquiert, eben das gerade nicht. Innovativ, in einer Weise, zu der Kraftwerk und ihre Epigone schein seit langem nicht mehr fähig sind.
Die Lyrik scheint direkt aus der Dichtung des frühen 20. Jahrhunderts entsprungen zu sein. Nicht romantisierend, eher abstrakt. 
Von Zeit zu Zeit mit den Gesprächsfetzen kleiner Kinder versetzt.
Schleppende Breakbeats, hallige Pianos, mollgetränkte Baßklänge nehmen dich mit auf die Reise. Mal treibend und fordernd, sich in atmosphärische Spannungen aufbauend. Dann wieder dich in die Arme nehmend, beschützend dich umhüllend.
Ein Meisterwerk elektronisch sphärischer Musik.
Sehr eigenständig und frei von jedem Trend.
Wenn Kraftwerk und Portishead eine Gruppe bildeten, sie hieße wohl Endraum.
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